FU Karlsruhe-Land. Normalerweise werden in den Räumen der Cafetas Hilfsbedürftige aller Art von der Caritas mit Mahlzeiten vorsorgt. Doch diesmal trafen sich Vertreterinnen von Caritas und Diakonie Bruchsal mit der Frauen Union Karlsruhe-Land (FU) zu einem Sozialpolitischen Gespräch. Die Sozialverbände bedankten sich für den guten Erlös, den die Frauen der FU Karlsruhe-Land mit der Aktion "Trödel und Tombola" in der Bruchsaler Fußgängerzone zugunsten deren Beratungsstellen für Schwangere und notleidende Familien erzielt hatten. Dies hat inzwischen eine über 30-jährige Tradition.
Nach der Begrüßung durch die Vorstandsvorsitzende der Caritas, Sabina Stemann-Fuchs, und die FU Kreisvorsitzende Iris Bruns-Riehl berichteten die Mitarbeiterinnen der Beratungsstellen von den Erfahrungen aus ihrem Arbeitsalltag. "Thema Nr. eins ist nach wie vor die Wohnungsnot.", waren sich Iris Elste von der Caritas und Ulrike Fettig-Durst, Dienststellenleitung des Diakonischen Werkes in Bruchsal, einig. Gerade Familien finden oft keine adäquate Wohnung. Betroffen seien auch Familien mit mittleren Einkommen. Wohnraum ist knapp. Am Beispiel des Projektes "Wohnraum für alle", einer Initiative des Diakonischen Werkes in Bretten, gemeinsam mit anderen kirchlichen und öffentlichen Trägern, versucht man für die Bereitstellung von Wohnraum zu werben und den Vermittlungsprozess mit künftigen Mietern zu begleiten.
Ebenfalls thematisiert wurde der Mangel an Hebammen, deren selbständige Ausübung des Berufs auch wegen hoher Versicherungskosten unattraktiver geworden ist. Schon jetzt ist es für Schwangere in unserer Region nicht einfach eine Hebamme zu finden. Als ein kleines Angebot für diese Frauen bietet das Diakonische Werk in Bruchsal, finanziert über das Sozialministerium, eine wöchentlich stattfindende Hebammensprechstunde an.
Erfreulich sei die Tatsache, dass vermehrt auch Männer in Elternzeit gehen und somit Verantwortung in der Familie übernehmen. Die Inanspruchnahme der Elternzeit bietet den Vätern die Möglichkeit eine intensive und beziehungsfördernde Zeit mit dem Kind zu erleben, die sich auch weit nach Beendigung der Elternzeit positiv auf die Familie auswirke. Durch die eigens gemachten Erfahrungen in dieser Zeit wird zudem auch bei Männern das Verständnis für die Belange von Familien gestärkt.
Zur Unterstützung der jungen Familien bietet die Caritas in Kooperation mit dem Landratsamt Karlsruhe ehrenamtliche Familienpaten an, die Müttern und Vätern ganz pragmatisch ein paar Stunden in der Woche mit Rat und Tat zur Seite stehen. Auch das Diakonische Werk hat im Rahmen des "wellcome"-Projekts ehrenamtliche Mitarbeiterinnen, die eine junge Familie nach Bedarf begleiten.
Die Kreisvorsitzende der Frauen Union Iris Bruns-Riehl freute sich über das nachhaltige Engagement und die gute Zusammenarbeit der Verbände und bedankte sich für den offenen Austausch.