IM MITTELPUNKT STEHT DAS ENERGIESPAREN bei dem Start des Projektes „Aktion Stromspar-Check“, das im Bruchsaler Rathaus symbolisch gestartet wurde. Von links nach rechts: Martin Kehrhahn (Caritas Fachleitung Arbeit), Caroline Golly (Projektmanagerin Klimaschutzagentur Mannheim), Thomas Kull (ewb-Bereichsleitung Energievertrieb), Energiehelfer Dieter Tolksdorf, Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick, Energiehelfer Josef Alten, Roland Köhler (Teamleiter Markt und Integration beim Jobcenter Bruchsal) Bernhard Firnkes (Vorstand Sparkasse Kraichgau), Ulrich Ellinghaus (Ehrenamtlicher Leiter der Tafeln), Arno Vogelbacher (Vorstand Caritasverband Bruchsal) und Bernd Gärtner (Caritas Bereichsleitung Jugend, Familie und Arbeit).Nadia Ries, Caritasverband Bruchsal
Neues Caritas Projekt im Tafelladen hilft einkommensarmen Haushalten, nachhaltig Energie und Geld zu sparen
Bruchsal (cvr). Als Lichtblick wurde das neue Projekt der Caritas Bruchsal bezeichnet, das jetzt bei einer kleinen Feierstunde im Rathaus offiziell gestartet wurde. "Aktion Stromspar-Check" heißt das effektive Konzept, bei dem bedürftige Familien bis zu 150 Euro im Jahr an Energiekosten sparen können. Die Idee dahinter ist zwar einfach, bringt aber vielfachen Nutzen für Mensch und Umwelt: Langzeitarbeitslose Menschen werden zu Energiehelfern qualifiziert und beraten einkommensschwache Haushalte beim Energiesparen. Diese erhalten wertvolle maßgeschneiderte Energiespartipps und Soforthilfen wie Energiesparlampen und Wasserdurchlaufbegrenzer im Wert von ca. 70 Euro, je nach Größe des Haushaltes.
"Dieses Projekt ist doppelt sinnvoll - es bietet Arbeitsplätze und ermöglicht den bedürftigen Menschen, ihren Geldbeutel zu schonen", erläutert Caritas Vorstand Arno Vogelbacher. "Seit Mai wurden in der Anlaufphase bereits 74 Haushalte im nördlichen Landkreis Karlsruhe durch Stromspar-Check-Teams überprüft und erhielten kostenlos ihre Sparausstattung", berichtet Caroline Golly von der Klimaschutzagentur in Mannheim, die das Projekt begleitet. Diese Haushalte sind auf einem guten Weg, Hunderte von Euro an Strom, Wasser und Gaskosten jährlich zu sparen.
Manchmal seien es ganz einfache Dinge, die große Wirkung erzielten, berichten Josef Alten und Dieter Tolksdorf, beide seit Mai qualifizierte Energiehelfer. "Da läuft ein 200-Liter-Warmwasser-Aufbereitungsboiler den ganzen Tag auf 85 Grad. Wenn wir den Leuten erklären, dass sie ja höchstens mit 37 Grad warmen Wasser duschen, verstehen sie auf einmal, wie viel Energie sie über den ganzen Tag so verschwenden", so Alten. "Die Bereitschaft zum Umdenken ist auf jeden Fall da, aber der Aufklärungsbedarf ist hoch", ergänzt Tolksdorf. "Viele Leute sind sehr dankbar für unsere Tipps, sie sparen ja dadurch bares Geld, und das können sie gut gebrauchen." Beide wurden vom Jobcenter zur Qualifizierung als Energiehelfer oder auch "Stromspar-Checker" an die Caritas vermittelt. "Dieses Projekt ist für die Integration von Langzeitarbeitslosen sehr interessant", berichtet Roland Köhler vom Jobcenter.
Thomas Kull von der Energie- und Wasserversorgung Bruchsal GmbH (ewb) sieht Chancen, dass durch die Aktion Stromspar-Check Überschuldungen und auch Stromsperrungen vermieden werden können. "Eine Energieberatung ist auf jeden Fall für alle Haushalte sinnvoll", betonte Bruchsals Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick bei dem symbolischen Projektstart. Ihr liege sehr daran, dass alle Haushalte über ihre Einsparmöglichkeiten beraten werden und ihre Nebenkosten reduzieren können.
"Die beste Energie ist immer noch die, die man nicht verbraucht", pflichtet auch Bernhard Firnkes von der Sparkasse Kraichgau bei. Seit vielen Jahren wird die Sparkasse für ihre Anstrengungen beim Energiesparen bundesweit ausgezeichnet, darum lag es auf der Hand, dieses Projekt zu unterstützen. Das besonders Nachhaltige an der Aktion "Stromspar-Check" sei ja auch das Erreichen der einkommensarmen Haushalte, so Martin Kehrhahn, Fachleitung Arbeit bei der Caritas. Diese Gruppe profitiere vor allem auch von den individuellen, maßgeschneiderten Tipps, die die Energiehelfer ihnen beim Hausbesuch aufzeigen. Durch das Ansiedeln des Projektes im Tafelladen ist der Weg zu den bedürftigen Kunden nicht weit, betont Ulrich Ellinghaus, ehrenamtlicher Leiter der Bruchsaler Tafel. "Fleißig verteilen wir in den Tafeln Gutscheine für die Erstberatung." Kosten fallen für die bedürftigen Haushalte nicht an, dank der Unterstützer und Sponsoren.
INFO-BOX
Interessenten können sich gerne unter Telefon (0 72 51) 30 20 336 melden. Das Stromspar-Check ist eine gemeinsame Aktion des Deutschen Caritasverbandes e. V. und des Bundesverbands der Energie- und Klimaschutzagenturen Deutschlands (eaD). Sie wird im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit gefördert.