(cvs)Ohne Dusch-und Waschmöglichkeiten als Wohnungsloser den Alltag mit den "Corona Verordnungen" der Landesregierung zu überstehen ist bei vielerorts geschlossenen Türen und Einrichtungen noch schwerer geworden.
Doch seit 16. April 2020 können die Angebote der Tagesstätte/Wärmestube des Julius Itzel Hauses, wie z.B. Duschen, Toilette, Wäsche waschen und sich mit frischer Kleidung versorgen, wieder eingeschränkt genutzt werden. Wichtig ist in erster Linie die persönliche Ansprache durch die Sozialarbeiterinnen, die berichten, dass die Tagesstätte gerne wieder angenommen wird. "Es ist wirklich viel los hier, aber die Menschen halten sich vorbildlich an die Sicherheitsregeln", beschreibt Arbeitserzieher Hans Of die Situation. Zugang hat jeweils nur eine Person, diese muss sich bei Betreten der Tagesstätte die Hände desinfizieren. Der Nassbereich und die Toiletten werden durch das Personal mehrmals täglich gereinigt und desinfiziert. Die Sozialarbeiterinnen achten auf die Abstandsregeln und es werden Mundschutze verwendet.
Über das Kontakt-Fenster im EG (Bild) können wohnungslose Menschen weiterhin persönlich bei vielen Angelegenheiten Unterstützung und Beratung erhalten. Neben dem Einrichten einer Postadresse und Auszahlungen von Sozialleistungen erhalten die Hilfesuchenden professionelle Unterstützung bei Behördenangelegenheiten, denn die meisten Behörden bieten ihren Service bis auf Weiteres ausschließlich telefonisch, postalisch oder Online an. Doch viele Klienten sind mit schriftlichen Anträgen überfordert, haben oftmals kein funktionierendes Handy und keinen Zugang zum Internet.
"Ich hatte kein Geld, keine Krankenversicherung und wusste nicht was tun. Danke, Julius Itzel Haus, dass es Euch gibt, denn jetzt geht es mir wieder besser", bringt es ein Klient auf den Punkt.
Die Spendenbereitschaft der Bevölkerung ist groß. "Wir erhalten viele Spenden, wie z.B. Geldspenden, Lebensmittel, Tierfutter und Sachspenden (z.B. Isomatten) die wir 1 zu 1 den Hilfebedürftigen übergeben. Wir bedanken uns herzlich im Namen derer, die diese Unterstützung dringend benötigen!" freut sich Herr Benz, der die Einrichtung leitet.
Die Hilfsbereitschaft der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Julius Itzel Haus ist trotz manchmal hinderlichem Mundschutz und erzwungener Distanz bei persönlicher Beratung groß: "Auch während der Corona-Krise sind wir persönlich für Menschen in einer Notlage da!" fasst Sebastian Benz die aktuellen Herausforderungen zusammen.